Hamburg. Die Hamburger Werft Blohm + Voss hofft auf einen Neubauauftrag bis Jahresende. Es gebe fortgeschrittene Gespräche zum Bau einer Privatyacht, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Näher wollte er sich nicht äußern. Es wäre der erste Neubauauftrag für die traditionsreiche Werft seit Fertigstellung der „Eclipse“ für den russischen Milliardär Roman Abramowitsch im Juni 2009.

Blohm + Voss wirbt derzeit bei der Monaco Yacht Show für seine Produkte, darunter der neuen „BV80“. Dabei handelt es sich um eine 80 Meter lange, technisch fertig konzipierte Yacht, welche die Werft in Kleinserie herstellen könnte. Die Kunden müssten nur noch über Gestaltung und Innenausbau entscheiden. Vorteil wäre eine verkürzte Bauzeit. Bei sofortiger Bestellung würde die Yacht noch im Jahr 2017 ausgeliefert. Die Kosten liegen bei etwa 150 Millionen Euro.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte Blohm+Voss-Chef Herbert Aly angekündigt, dass 2014 für die Zukunft der Werft entscheidend würde. Damals hatte er den Kurswechsel eingeleitet, um das Yachtbaugeschäft wieder anzukurbeln: Weg von den superteuren Unikaten, die mit hohen Risiken behaftet sind, hin zu stärker typisierten Schiffen, die schnell ausgeliefert werden können. Im Gegensatz zum Neubausegment läuft das Reparaturgeschäft von Blohm+ Voss derzeit auf vollen Touren. So hat die Werft kürzlich einen Vertrag mit der größten Kreuzfahrtreederei der Welt, der Carnival-Gruppe, geschlossen, die ihre gesamte Europaflotte vornehmlich bei den Hamburger warten und reparieren lassen wird. Die Vereinbarung sichert den rund 400 Beschäftigten der Werft eine sichere Auslastung zu und spült Millionenbeträge in die Kassen. Allein in diesem Jahr werden noch vier Schiffe zur Reparatur erwartet, darunter im November die „Aurora“ für einen längeren Werftaufenthalt.