Mit der geplanten Fusion mit Chiles zweitgrößter Reederei CCNI baut Hamburg Süd seine Vormachtstellung in Südamerika aus. Ein guter Schritt: Die Kunden wird es erfreuen.

Noch vor wenigen Monaten sah die Zukunft der Hamburger Reederei Hamburg Süd nicht gerade rosig aus. Die geplante Fusion mit dem Hamburger Wettbewerber Hapag-Lloyd war nach einem Streit in der Eigentümerfamilie Oetker geplatzt. Deutschlands größte Reederei tat sich stattdessen mit einem Konkurrenten von Hamburg Süd im Südamerikaverkehr zusammen, nämlich mit CSAV. Neue Partner für Hamburg Süd schienen in dem von Konsolidierung bestimmten Markt nicht in Sicht. Stattdessen trauerte Unternehmenschef Ottmar Gast bei der Vorstellung des durchwachsenen Jahresergebnisses von Hamburg Süd im Februar der verpassten Gelegenheit nach.

Nun, ein halbes Jahr später haben sich die Vorzeichen gewandelt. Mit der geplanten Fusion mit Chiles zweitgrößter Reederei CCNI baut Hamburg Süd seine Vormachtstellung in Südamerika aus. Und durch die nun angekündigte Zusammenarbeit mit der arabischen Reederei United Arab Shipping Company (UASC) dringt Hamburg Süd in den Containerverkehr von Asien nach Europa vor.

Zugegeben: Eine UASC ist nicht so stark wie Hapag-Lloyd. Doch durch die bevorstehende Erneuerung der Flotte mit dem Bau besonders umweltfreundlicher und kosteneffizienter Großschiffe wird die Reederei ihre großen Konkurrenten Maersk, MSC aber auch Hapag-Lloyd unter Druck setzen. Hamburg Süd bekommt mit der Kooperation einen Fuß in diese Tür und stellt sich dem Trend zu immer größeren und kosteneffizienteren Schiffen. Ein guter Schritt: Die Kunden wird es erfreuen – und auch die Eigentümer aus der Familie Oetker dürften sich hier einmal einig sein.