Handelskammer verändert umstrittene Veranstaltung. Kostüme sollen größtenteils verschwinden

Hamburg. Die Handelskammer wird nach Abendblatt-Informationen die intern umstrittene und extern kritisierte Morgensprache runderneuern. Seit 2005 wird die feierliche Zeremonie, die auf eine Tradition aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht, in der Kammer abgehalten. Vor allem die Tatsache, dass die Honoratioren der Handelskammer in historischen Kostümen (rote Roben, schwarze Kappen) auftraten, sorgte bei Zuschauern und Kritikern für mehr als ein Schmunzeln.

Von „Mummenschanz“ und „Kostümfest“ war die Rede. Im vergangenen Jahr waren zudem professionelle Schauspieler geladen, die der Veranstaltung neuen Schwung verleihen sollten. Nun zieht die Kammer die Notbremse, schafft die Kostüme zum Großteil ab – und verzichtet auch auf externe Schauspieler. Man wolle weg von einer Zeremonie, hin zu einer modernen Vortragsveranstaltung kommen, hieß es aus dem Umfeld der Kammer, deren Sprecher sich am Dienstag nicht zu den Plänen äußern wollte. Er verwies lediglich auf ein Gespräch, das heute mit Medienvertretern stattfinden soll.

Die Einladungen zur diesjährigen Morgensprache, die am 30. Oktober in der Kammer stattfindet, sind bereits verschickt. Und ein Blick in den Programmablauf zeigt, das Seriosität offensichtlich groß geschrieben wird. Werner Thissen, emeritierter Erzbischof der Hansestadt, soll die Hamburg-Rede halten. Der frühere Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und aktuelle Vorsitzende des Vereins Atlantik-Brücke, Friedrich Merz, bekommt an dem Abend den German-American-Friendship-Award verliehen. Und für die musikalische Begleitung sorgt der renommierte Hamburger Jazz-Pianist Joja Wendt. Zudem wird – wie in den Vorjahren auch – eine Tischsammlung durchgeführt. Das gespendete Geld der Zuschauer soll diesmal an das Hamburg Museum gehen.