Jubiläum mit Gottesdienst und Vorlesungen. Ursprung geht auf Kaiser Karl IV. zurück

Hamburg. Die Hamburger Messe und Congress GmbH wirbt künftig nicht nur für die Produkte anderer Aussteller, sondern für sich selbst: Das Messewesen in der Stadt wird 650 Jahre alt. Am 29. Januar 1365 verlieh Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, der Stadt das Messeprivileg, das es ihr erlaubte, zwei Wochen vor Pfingsten bis acht Tage danach eine Handelsmesse abzuhalten. Ein mit goldenem Majestätssiegel versehener Freibrief im Staatsarchiv zeugt davon.

Mit einer Reihe von Veranstaltungen will die Messe jetzt daran erinnern, dass die Hansestadt dank dieses Freibriefs nach Leipzig, Frankfurt und Köln zu den ältesten Messestädten in Deutschland gehört. Höhepunkt bilde ein bischöflich ökumenischer Gottesdienst am 29. Januar 2015 im Michel, zu dem alle Hamburger eingeladen seien, sagte Messe-Chef Bernd Aufderheide bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms am Mittwoch. Im Juni soll es dann eine Ausstellung zum Hamburger Messewesen in der Diele des Rathauses geben. Dazu eine Chronik, die von der Geschichte der Messe von den Anfängen im Zoologischen Garten bis hin zum heutigen Wirtschaftsbetrieb erzählt. Auftakt der Feierlichkeiten soll aber eine öffentliche Vorlesungsreihe an der Universität Hamburg bilden, die bereits am 8. Oktober beginnt.

Dass der Freibrief von Kaiser Karl IV. nach dessen Tod 1378 an Bedeutung verlor, und der Rat der Stadt Hamburg die Pfingstmesse bald darauf aufhob, stört die Veranstalter nicht. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) freut sich jedenfalls über die Initiative: „Sie ist ein guter Anlass, die Bedeutung der Messewirtschaft für die Entwicklung der Metropole in das allgemeine Bewusstsein zu rücken“, sagt er.