Berlin. Aus dem umkämpften deutschen Fernbusmarkt zieht sich der erste größere Wettbewerber zurück. City2city, die Tochter der britischen National Express, gebe auf, teilte das Unternehmen mit. Der letzte Bus fahre am 13. Oktober. Grund seien die „anhaltenden Herausforderungen“ des Marktes. Da city2city wie die meisten Anbieter mit freien Busunternehmern zusammenarbeitet, halten sich die direkten Auswirkungen auf die Beschäftigten in Grenzen. Das Unternehmen selbst hat nur sieben Angestellte.

Nach der Freigabe des Linienbusfernverkehrs in Deutschland 2013 hatte es eine Vielzahl von Neugründungen gegeben, die sich einen harten Preiskampf liefern. Marktführer ist derzeit Meinfernbus. National Express als Europas größter Fernbusbetreiber hatte sich zum Ziel gesetzt, Marktführer in Deutschland zu werden. Die Bundesregierung hatte den Fernbusmarkt freigegeben, der über Jahrzehnte zum Schutz der Bahn eingeschränkt war. Die Deutsche Bahn, die selber Busse betreibt, hatte die Konkurrenz zunächst unterschätzt, leidet aber inzwischen spürbar unter den neuen Angeboten. Fernbusse gelten als vergleichbar umweltfreundlich wie die Bahn, die Tickets sind aber deutlich billiger.