Konzern will Moderatoren einsetzen. Gewerkschaft entscheidet heute über Streik-Urabstimmung

Berlin. Die Deutsche Bahn will den festgefahrenen Tarifkonflikt mit Hilfe von außen wieder in Gang bringen. Zwei „Persönlichkeiten, die das Vertrauen und die Wertschätzung aller Beteiligten genießen“, sollten die Tarifgespräche moderieren, so die Bahn. DB-Personalvorstand Ulrich Weber habe bereits Vorschläge unterbreitet, nun werde auf die Stellungnahme der Gewerkschaften gewartet. Die Bahn wolle eine weitere Eskalation des Tarifkonflikts vermeiden, erklärte Weber. In einer moderierten Verhandlung sollten die strittigen Fragen zur künftigen Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit dem Arbeitgeber sowie alle Tarifforderungen geklärt werden. So sehe er „eine gute Chance, den Knoten durchzuschlagen und die Positionen aller zu verbinden“, zeigte Weber sich optimistisch. „Wir müssen schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurück.“

Die Fronten im Tarifkonflikt sind verhärtet. In der vergangenen Woche hatten die Lokführer zweimal gestreikt. Die Vorstandsgremien der Lokführergewerkschaft GDL entscheiden heute darüber, ob es eine Urabstimmung für unbefristete Streiks geben wird. Die GDL fordert von der Bahn fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden. In dem Tarifkonflikt geht es vor allem um einen Machtkampf zwischen GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Sie streiten darum, wer für welche Mitarbeitergruppe die Verhandlungen führen darf.