Berlin. Der neue Karstadt-Aufsichtsrat will am Donnerstag erste Details zur Sanierung des Warenhauskonzerns vorstellen. Im Zuge des Sanierungskonzepts sind laut „Bild am Sonntag“ bis zu 30 der 83 Filialen von der Schließung bedroht. Diese schrieben nachhaltig rote Zahlen und hätten keine Perspektive mehr. Gefährdet seien 3000 bis 4000 der insgesamt 17.000 Karstadt-Mitarbeiter. Eine endgültige Entscheidung über Schließungen werde es in dieser Woche allerdings noch nicht geben. Geplant sei, „sozialverträglich mit allen Betroffenen zu verhandeln“, sagte ein Insider dem Blatt.

Die Gewerkschaft Ver.di kündigte ab Montag Widerstand gegen einen möglichen „Kahlschlag“ bei Karstadt an. Der Ver.di-Fachbereichsleiter Arno Peukes, der dem Karstadt-Aufsichtsrat angehört, warnte zugleich vor hohen Kosten bei einer harten Sanierung der Warenhauskette. „Ein Haus zu schließen kostet viel Geld. Zehn bis 15 Millionen Euro allein für Sozial- und fortlaufende Immobilienverträge“, sagte Peukes dem „Tagesspiegel“. Das summiere sich bei 20 bis 30 Häusern auf mindestens 300 Millionen Euro. „Dieses Geld steckt man besser in die Erhaltung der Standorte, statt Tausende Arbeitsplätze zu vernichten.“ Die Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko hatte Karstadt im August von Nicolas Berggruen übernommen.