Neuer Anteilseigner Fosun will in Aufsichtsrat des Hamburger Modekonzerns einziehen

Hamburg. Der Modekonzern Tom Tailor hält nach dem Einstieg des neuen Großaktionärs aus China an seinem Kurs fest. „Fosun steht voll hinter der Strategie des profitablen Wachstums der Tom Tailor Group. Daher werden wir unsere Strategie unverändert fortsetzen“, sagte Vorstandschef Dieter Holzer. Nach Gesprächen mit dem chinesischen Investor sei klar, dass Fosun dasselbe Verständnis für den Modemarkt und die Weiterentwicklung der Gruppe habe. „Durch den Einstieg von Fosun gibt es daher keine wesentlichen Veränderungen, was die Führung des operativen Geschäfts angeht“, betonte Holzer. Die Aktie legte daraufhin mehr als vier Prozent zu.

Fosun hatte im Juli die Anteile der Förderungs- und Vermögensstiftung übernommen und hält seitdem gut 23 Prozent an dem Hamburger Konzern. Die Chinesen gaben nun bekannt, in den Aufsichtsrat von Tom Tailor einziehen zu wollen. Änderungen im Vorstand des SDAX-Unternehmens seien jedoch nicht vorgesehen. Mit der Beteiligung, die ein mittel- bis langfristiges Investment sei, wolle Fosun keine Handelsgewinne erzielen, hieß es. Eine Aufstockung des Anteils sei möglich.

Holzer hatte vor zwei Jahren Bonita übernommen. Die Integration der Modekette mit rund 1000 Läden entpuppte sich allerdings als kostspieliger als erwartet. Erstmals seit dem Börsengang schrieb Tom Tailor daher im vergangenen Jahr rote Zahlen. Die Aktionäre gingen erneut leer aus. Allein für 2011, dem Jahr nach dem Börsengang, hatten sie 17 Cent je Aktie erhalten. Inzwischen hat Holzer Bonita mit seiner Mode für über 40-Jährige umgekrempelt, die Vertriebskanäle gestrafft, neue Kollektionen entwickelt und den Geschäften ein moderneres Image verliehen. Holzer strebt 2014 Erlöse von 950 Millionen Euro an.