Frankfurt. Wende im Tarifkonflikt mit den Lufthansa-Piloten: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Fluggesellschaft wollen wieder miteinander verhandeln. Ganz vom Tisch ist ein Streik aber noch nicht. „Die VC erwartet für die am kommenden Donnerstag anberaumten Verhandlungen, dass das Lufthansa-Management seine Forderungen korrigiert und endlich auf einen ernsthaften und ehrlichen Lösungskurs einschwenkt“, erklärte die VC.

Bis zu einer Einigung halte die VC die Planungen für Arbeitskampfmaßnahmen aufrecht. Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte den Termin. „Am Donnerstag werden Gespräche aufgenommen, um über den weiteren Prozess zum Verhandlungsverlauf zu sprechen“, sagte sie.

Die Lufthansa freue sich über die positive Reaktion von Cockpit und darüber, dass die akute Streikgefahr nicht mehr bestehe. Dieser Interpretation widersprach Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg indes. „Wir wollen eine Einigung“, sagte Handwerg. Allerdings seien Streiks am Donnerstag nicht ausgeschlossen, wenn sie rechtzeitig vorher angekündigt würden.

Parallel brodelt es auch bei der Bahn. In dem festgefahrenen Bahn-Tarifkonflikt geht es zum einen um Lohnerhöhungen für Beschäftigte, zum anderen um die künftige Form der Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften GDL und EVG. Die GDL hat ihre Mitglieder für diesen Mittwoch zu einer Protestversammlung in Fulda aufgerufen.

Um Passagieren, deren Flug nicht abhebt, Ausweichmöglichkeiten zu bieten, werde das Streik-Timing mit den Bahngewerkschaften abgestimmt, die ebenfalls Arbeitsniederlegungen planen, sagte der Cockpit-Sprecher. Die Pilotengewerkschaft pocht auf mehr Geld und die Beibehaltung der betriebsinternen Frührente. Die Lufthansa hält die Forderungen angesichts der harten Konkurrenz für nicht bezahlbar.

Im April hatten die Piloten die Arbeit für drei Tage niedergelegt – insgesamt 425.000 Lufthansa-Passagiere waren betroffen.