Berlin. Die deutschen Bauern haben in diesem Sommer eine Spitzenernte eingefahren. Mit rund 50 Millionen Tonnen Getreide wurden rund fünf Prozent mehr von den Feldern geholt als bei der Ernte 2013, teilte der Bauernverband am Dienstag nach vorläufigen Daten mit. Zuletzt war ein so hohes Niveau 2008 erreicht worden. Die Erträge fielen aber regional sehr unterschiedlich aus. So seien im Süden und Westen teils deutliche Einbußen zu verzeichnen gewesen. Wegen ungünstigen Wetters mit Sturm, starkem Regen und Hagel sei die Ernte in manchen Regionen „eine echte Hängepartie“ geworden, sagte Verbandschef Joachim Rukwied. In den östlichen Ländern stehe noch ein Drittel des Weizens auf den Feldern.

Rukwied erwartet nach guten Ernteergebnissen sinkende Kartoffelpreise für Endverbraucher. Bei Lebensmitteln, die kaum weiterverarbeitet würden wie Kartoffeln, würden Preissenkungen voll durchschlagen. Während 2013 für ein Kilo Kartoffeln rund ein Euro gezahlt worden sei, lägen die Preise derzeit bei 45 bis 60 Cent. Durch die EU-Sanktionen gegen Russland infolge der Ukraine-Krise erwarte er auch günstigeres Gemüse und Obst.