Hapag-Lloyd-Konkurrent profitiert von Supermarktverkauf

Kopenhagen. Der weltgrößte Reedereikonzern A.P. Moeller-Mærsk hat im zweiten Quartal kräftig zugelegt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 856 Millionen auf 2,3 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro). Bereits im ersten Quartal 2014 hatten die Dänen 1,2 Milliarden Dollar eingefahren. Den Umsatz steigerte Mærsk um 2,3 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar. Die Geschäftserwartungen wurden nach oben geschraubt. Vor allem die Containerfrachtsparte werde deutlich mehr Gewinn einfahren, kündigte der Konzern bei der Vorstellung des Quartalsberichts am Dienstag an. Der Überschuss liege daher 2014 voraussichtlich bei 4,5 Milliarden Dollar und damit eine halbe Milliarde höher als bislang in Aussicht gestellt.

Konzernchef Nils Andersen kündigte an, die Mærsk-Gruppe werde in den kommenden Monaten für eine Milliarde Dollar Aktien zurückkaufen. Die Aktien stiegen daraufhin um bis zu 5,6 Prozent. „Das Aktienrückkaufprogramm unterstreicht, dass das Unternehmen den Fokus stärker auf seine Aktionäre richtet – das ist ein großartiges Signal“, sagte Sydbank-Analyst Jacob Pedersen. Ricky Rasmussen von Nykredit zeigte sich von den Plänen ebenfalls beeindruckt. „Das Rückkaufprogramm kommt früher, als ich erwartet hatte, aber angesichts der Finanzstärke des Unternehmens ergibt es Sinn, schon jetzt damit anzufangen.“

Vor allem der Verkauf der Mehrheitsanteile an der dänischen Supermarktkette Dansk Supermarked Group hatte Geld in die Kassen des Unternehmens gespült. Mit den acht Milliarden Dollar konnte Mærsk kompensieren, was durch die Wertminderung von brasilianischen Ölanlagen (1,7 Milliarden Dollar) und höheren Projektkosten negativ zu Buche geschlagen hatte.

Hohe Gewinne machte Mærsk mit seiner Containerreederei, der Mærsk Line, die 576 Schiffe unterhält. Größere Volumina bei gleichzeitiger Kostenreduktion hätten dazu beigetragen, die Frachtraten niedrig zu halten, hieß es. Man erwarte, dass die Nachfrage in der Containerschifffahrt in diesem Jahr um vier bis fünf Prozent wachse, die Frachtraten aber aufgrund des starken Wettbewerbs unter Druck blieben. Um dem Trend entgegenzuwirken, traf der Konkurrent der Hamburger Hapag-Lloyd mit der in der Schweiz ansässigen Mediterranean Shipping Company (MSC) eine Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung der Schiffe auf wichtigen Strecken zwischen Europa, Asien und Nordamerika.