Die deutschen Industriebetriebe verzeichnen bis Juni 2014 über 5 Millionen Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe. Das ergeben die neuesten Zahlen das Statistischen Bundesamtes.

Berlin. Die deutschen Industriebetriebe haben trotz der Ukraine-Krise so viele neue Stellen geschaffen wie seit fast einem Jahr nicht. Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe stieg von Mai auf Juni um gut 12.000 auf 5,285 Millionen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein größeres Plus zum Vormonat hatte es zuletzt August 2013 gegeben. Zum Ende des ersten Halbjahres lag die Zahl der Beschäftigten um 56.000 über dem Niveau vor Jahresfrist. Für den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ist dies ein Trend, der seit Längerem anhält. „Auch in schwächeren Wachstumsphasen geht der Beschäftigungsaufbau fast ungemindert weiter“, sagte DIHK-Chefökonom Alexander Schumann.

Viele Firmen reagierten auch aus Furcht vor dem Mangel an Fachkräften. „Die Mittelständler wissen, dass es nicht einfacher wird, gute junge Leute zu bekommen und holen sie jetzt an Bord.“ Das koste allerdings Produktivität und „kann nicht ewig so weitergehen“. Denn die Aussichten für die Konjunktur haben sich zuletzt eingetrübt, und die Unsicherheit wegen der Ukraine-Krise bremste bereits die Erholung. Auch wegen der schwächelnden Konjunktur im Euro-Raum war das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gesunken.

Trotz der Ukraine-Krise gibt sich Schumann noch optimistisch. „Branchen, die es betrifft, werden jetzt schon vorsichtiger.“ Aber dadurch sei nicht die gesamte Industrie in Mitleidenschaft gezogen. Der DIHK geht davon aus, dass die Betriebe 2014 rund 60.000 neue Jobs schaffen. Die Zahl der Erwerbstätigen in der gesamten Wirtschaft dürfte um 300.000 steigen, obwohl der DIHK nur mit einem Konjunkturplus von 1,5 Prozent rechnet. Den größten Beschäftigungsanstieg mit je 2,4 Prozent zum Vorjahr gab es im Juni bei Autoherstellern und Zulieferern sowie bei Produzenten von elektrischen Ausrüstungen sowie bei der Gummi- und Kunststoffproduktion.