„Wenigstens das Wetter war schön.“ Diese Antwort bekamen in den vergangenen Wochen nicht wenige, die einen Aktionär nach dem Wohlbefinden im zu Ende gegangenen Sommerurlaub fragten. Denn die Verluste an der deutschen Börse verdarben so manchem Anleger die eigentlich schönste Zeit des Jahres – zumindest finanziell. Beispiel gefällig? Wer rund 10.000 Euro in Anteilsscheine des Sportartikelherstellers Adidas investiert hatte und am 23. Juli für zwei Wochen in den Urlaub flog, hatte bei der Rückkehr am Hamburger Flughafen nur noch Papiere im Wert von rund 7600 Euro im Depot. Ein Minus von 2400 Euro in 14 Tagen – auch so geht Börse. „Ist eben keine Einbahnstraße“, analysieren vermeintliche Profianleger und andere Schlauberger diese Entwicklung. Das Geld ist dennoch verloren – zumindest für den Moment. Denn es kann ja wieder aufwärts gehen. Kann. Muss aber nicht.

In der vergangenen Woche zeigte der Deutsche Aktienindex (DAX) dann tatsächlich nach oben. Fast 250 Punkte mehr in vier Handelstagen machen Mut. Und auch die Adidas-Aktionäre konnten zumindest einen kleinen Teil ihrer Verluste wieder hereinholen. Fragt man nach dem Warum dieser minimalen Wende zum Besseren, hört man von den Experten die üblichen Erklärungsversuche. Alternative Anlagemöglichkeiten zur Aktie fehlten – und die Hoffnung, dass die weltweiten Krisenherde ein wenig abkühlen, steige. Überzeugend sind diese Antworten nicht. Aber wer dumm fragt, bekommt eben auch eine entsprechende Replik.

Bei den Hamburger Aktien lag der Fokus in den vergangenen Tagen auf dem Hafenunternehmen HHLA. Ordentliche Zahlen ließen den Kurs innerhalb von zwei Tagen um 3,3 Prozent auf 18,79 Euro steigen. Von den Höchstständen um 35 Euro ist das Papier damit zwar immer noch weit entfernt. Aber auch Vorstandschef Klaus-Dieter Peters weiß: Die Börse ist keine Einbahnstraße.