Wien. Der umstrittene österreichische Immobilien-Investor René Benko steht offenbar vor der Entscheidung zur Übernahme der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt. Benko habe von Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen eine Kaufoption erhalten, über die er bis Ende des Monats entscheiden könne, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Benko selbst sagte dem Wirtschaftsmagazin „Format“, er sei vom Karstadt-Eigner „zu Hilfe gerufen worden, um Berggruen als Gesellschafter abzulösen“. Es gebe aber „noch keine endgültige Entscheidung“. Die beteiligten Parteien gaben sich zugeknöpft – Stellungnahmen Berggruens und Benkos waren nicht zu erhalten.

Mit einer Übernahme Karstadts durch Benko könnten Spekulationen um eine Warenhausunion mit dem Konkurrenten Kaufhof wieder aufleben. Der Österreicher hatte sich bereits in der Vergangenheit erfolglos auch um die Metro-Tochter bemüht. Wenn Benko nach Karstadt samt den verbliebenen rund 20.000 Arbeitsplätze greift, könnte das Thema wieder auf den Tisch kommen. Erst im vergangenen September hatte Benko sich die Mehrheit am operativen Geschäft von Karstadt Sports und an den Luxuswarenhäusern gesichert – wie dem Berliner KaDeWe, dem Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Berggruen kontrolliert seitdem nur noch die Mehrheit am operativen Stammgeschäft der 80 Warenhäuser.