Rostock. Der Rostocker Seehafen hat das erste Halbjahr beim Bruttoumschlag mit einem großen Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschlossen. Wie der Geschäftsführer der Hafenentwicklungsgesellschaft, Ulrich Bauermeister, am Wochenende berichtete, erhöhte sich die Zahl der umgeschlagenen Güter um 1,5 auf 11,9 Millionen Tonnen.

„Nachdem die Bahnstrecke Rostock–Berlin nach zweijähriger Bauzeit endlich wieder für den Güterverkehr umfänglich genutzt werden kann, sind Umschlaggüter wie Zement in den Hafen zurückgekehrt.“ Zudem stoße der Getreideumschlag in neue Dimensionen vor, nannte er zwei wesentliche Gründe für das satte Plus.

Sechs Jahre nach Beginn der Finanzkrise und der folgenden tiefsten Rezession der vergangenen 60 Jahre bleibe der Konjunkturaufschwung in den Industrieländern aber noch schwach. Im ersten Halbjahr 2008 konnte Rostock noch einen Bruttoumschlag von 13,2 Millionen Tonnen verzeichnen, seit dieser Zeit gingen die Mengen zurück oder stagnierten. Für die weitere Entwicklung ist nach Bauermeisters Einschätzung dringend die Seekanalvertiefung von derzeit 14,5 auf 16,5 Meter nötig. Sonst laufe Rostock Gefahr, nicht vom erwarteten Wachstum des Welthandels profitieren zu können. Die Schiffe werden immer größer. In ein paar Jahren würden sie einen Bogen um Rostock machen.