Im Sommer sind die Tage auf dem Land lang. Um 4.30 Uhr klingelt bei Otto Onken der Wecker. Auf geht’s aufs Feld zum ersten Job. Zusammen mit einem Geschäftspartner betreibt der studierte Landwirt eine Firma für Rollrasen. Um 9 Uhr schlägt der 52-Jährige dann in Wiemersdorf bei Bad Bramstedt auf dem Golfbauernhof auf. Aus dem Dänemark-Urlaub brachte er 2008 sein zweites berufliches Standbein mit: Fußballgolf. Auf 14 Bahnen können Hobbykicker das runde Leder durch Autoreifen, an Büschen vorbei und als Highlight ins Dixi-Klo treten. Nach dem WM-Triumph der deutschen Nationalelf freut sich der Geschäftsführer über seine Idee von damals: „Jetzt wollen alle Fußballgolf spielen.“

Vor rund einem Vierteljahrhundert kam der Friese nach Schleswig-Holstein. Er trat eine Stelle als landwirtschaftlicher Verwalter eines Bauernhofs in Großenaspe an. Mit dabei waren damals schon seine Lebensgefährtin Ulrike und Tochter Fenna (heute 25). Sohn Piet Ole, 22, komplettiert das Quartett. Der Verdienst spielt für das Familienoberhaupt übrigens eine untergeordnete Rolle. Das Geld müsse nur zum täglichen Leben reichen. „Wenn du jeden Tag aufstehst und dich auf deinen Job freust, hast du alles richtig gemacht.“ Das ist bei ihm der Fall. Auch wenn die letzten Fußballgolfer erst nach Sonnenuntergang gehen. Und der Wecker schon um 4.30 Uhr wieder klingelt – lange Tage, kurze Nächte. (woh)