Internationaler Währungsfonds senkt Prognose: Nur noch 3,4 Prozent Wachstum weltweit erwartet

Washington. Die Krise zwischen Russland und der Ukraine und der Gaza-Konflikt belasten die Weltwirtschaft zunehmend. In seinem aktuellen Konjunkturbericht warnt der Internationale Währungsfonds (IWF) davor, dass die geopolitischen Risiken im Vergleich zum Frühjahr gestiegen seien. Sorge bereitet den Experten vor allem, dass die Ölpreise im Zuge des Nahost-Konflikts rasant steigen könnten.

Das würde die Konjunktur rund um den Globus nachhaltig dämpfen. Seinen Ausblick für das weltweite Wachstum hat der IWF bereits leicht reduziert. Aktuell geht der Fonds nur noch von 3,4 Prozent Wachstum in diesem Jahr aus, statt der bisher erwarteten 3,7 Prozent. „Die Korrektur lässt den Ausblick düsterer aussehen, als er es wirklich ist“, schränkte IWF-Chefökonom Olivier Blanchard allerdings ein. Die moderate Konjunkturdynamik sei weiterhin intakt – nur werde die Erholung der Weltwirtschaft wohl schwächer verlaufen, als noch im April angenommen.

Vor allem für die Vereinigten Staaten ist der IWF deutlich weniger zuversichtlich als noch im Frühjahr. Die größte Volkswirtschaft der Welt werde den korrigierten Prognosen zufolge in diesem Jahr nur noch um „enttäuschende“ 1,7 Prozent zulegen – mehr als einen Prozentpunkt niedriger als bisher angenommen.

Für den Euro-Raum erwartet der IWF in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent. Im April lag die Vorhersage noch bei 1,2 Prozent. Während der Fonds seine Prognosen vor allem für Frankreich und Italien zurücknahm, habe Deutschland im bisherigen Jahresverlauf positiv überrascht. Entsprechend traut der IWF Deutschland 2014 mit einem Plus von 1,9 Prozent sogar etwas mehr Wachstum zu, als in der ursprünglichen Prognose mit 1,7 Prozent vorhergesagt war.