Medizintechnik schwächelt. Konzern plant Restrukturierung der Beleuchtungssparte

Amsterdam. Die schwächelnde Medizintechniksparte setzt den niederländischen Elektronikkonzern Philips unter Druck. Dem Siemens-Konkurrenten brachen im zweiten Quartal erneut Umsatz und Gewinn weg. „Der Gegenwind war anhaltend stark“, sagte Firmenchef Frans van Houten. Das Unternehmen hat seinen Deutschland-Sitz in Hamburg.

Unter anderem gibt es Probleme mit einem Werk in Cleveland, in dem Philips nach einer Inspektion der US-Gesundheitsbehörde FDA die Produktion gestoppt hat. Zusätzlich lastete auch der starke Euro auf dem Geschäft. Das Jahr 2014 bleibe eine Herausforderung, ergänzte van Houten, auch wenn er für die zweite Jahreshälfte wegen der Wiederaufnahme der Produktion in Cleveland etwas optimistischer sei.

Im zweiten Vierteljahr sank das operative Ergebnis (Ebita) um 30 Prozent auf 415 Millionen Euro, der Nettogewinn um 23 Prozent auf 243 Millionen Euro. Hier wirkten sich Steuereffekte positiv aus. Der Umsatz ging um sechs Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Die heftigsten Einbußen verzeichnete Philips in der Medizintechnik. In der Sparte zog van Houten Anfang Juli die Reißleine. Chefin Deborah DiSanzo musste gehen, er selber übernahm die Leitung des Bereichs.

Seit dem Amtsantritt van Houtens 2011 hat sich Philips einem radikalen Umbau unterzogen. Ein Großteil des Elektronikbereichs wie das Fernsehergeschäft wurde wegen der kostengünstigeren Konkurrenz aus Asien verkauft, zahlreiche Stellen fielen weg. Stattdessen konzentriert sich der Konzern nun auf Medizintechnik, Haushaltsgeräte wie Rasierer oder elektrische Zahnbürsten sowie Beleuchtung. Die Restrukturierung dieses Bereichs soll ebenfalls vorangetrieben werden. Denn herkömmliche Glühbirnen finden immer weniger Abnehmer. Die Konsumenten wenden sich immer stärker Leuchtdioden (LED) zu.