Auf Rekordkurs soll der Staatskonzern beim Umsatz liegen

Berlin. Die Deutsche Bahn will die Länge der eingesetzten Güterzüge in absehbarer Zeit verdoppeln, um mehr Güter transportieren zu können. „Wir brauchen längere Züge. Schon allein aus ökologischen Gründen“, sagte Bahn-Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch der „Wirtschaftswoche“. „In zehn bis 15 Jahren könnten wir 1500 Meter lange Züge einsetzen. Die Idee ist noch visionär, aber machbar.“

Die längsten Güterzüge setze die Bahn derzeit auf der Strecke von Maschen bei Hamburg ins dänische Padborg ein. Die Züge sind 835 Meter lang. Um noch längere Güterzüge über das deutsche Schienennetz rollen zu lassen, brauche die Bahn mehr Überholgleise und müsse die Bremstechnik von Güterzügen verbessern. „Es ist eine Frage der Technik, etwa der Kraftverteilung auf die Bremsen. Aber auch eine Frage des Geldes. Wir bräuchten etwa zusätzliche Ausweichgleise“, sagte Rausch, der bei der Konzerntochter DB Mobility Logistics das Vorstandsressort Transport und Logistik leitet. Am Mittwoch hatte die Bahn angekündigt, bis 2020 insgesamt 60.000 Güterwaggons mit Flüsterbremsen auszustatten, was die Lärmbelastung halbieren soll.

Unterdessen steht der Staatskonzern nach einem „Focus“-Bericht trotz der wachsenden Fernbuskonkurrenz vor einem Umsatzrekord. Für dieses Jahr strebe das Unternehmen einen Konzernumsatz von 40 Milliarden Euro an gegenüber 39,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Demnach erhöhte sich der Umsatz bis Ende Juni um rund 350 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern erwarte der Bahnvorstand eine Steigerung von sieben bis zehn Prozent. Zudem habe die Bahn im ersten Halbjahr mehr Passagiere befördert. Im Nahverkehr stieg die Leistung demnach um 200 Millionen Personenkilometer auf rund 21,38 Milliarden. Die Bahn wollte sich am Sonntag zu den Zahlen nicht äußern.