Der Gesamtumsatz (Lebensmittel und Nichtlebensmittel) im Lebensmitteleinzelhandel betrug 2013 circa 240 Milliarden Euro. Der Lebensmittelanteil lag bei knapp 160 Milliarden Euro. 97 Prozent des Umsatzes werden derzeit von den 30 größten Lebensmittelhändlern gemacht, nur ein Prozent des Umsatzes im Feinkostsektor.

Nach Berechnungen des Instituts für Handelsforschung wächst die Feinkostbranche jedoch überdurchschnittlich. Während der Umsatz mit Lebensmitteln in den vergangenen zehn Jahren jährlich um 1,4 Prozent angestiegen ist, verzeichneten Feinkostwaren wie Oliven, Kapern und Soßen ein jährliches Plus von 5,5 Prozent. „Wir beobachten eine Bereitschaft von Kunden, mehr Geld für qualitativ hochwertige Lebensmittel auszugeben“, sagt Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels. Der Qualitätsaspekt bei Lebensmittel nehme einen immer höheren Stellenwert ein, der Preis als wichtigstes Kriterium beim Einkauf verliere an Bedeutung. „Von dieser Entwicklung profitieren die Feinkosthändler, weil sie sich durch ihr ausgewähltes Sortiment auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden vor Ort einstellen können“, so Christian Böttcher.

Die Vereinigung der Delikatessen-Kaufleute, Corpus Culinario, spricht sogar von einer Renaissance der Feinkostläden. „Die Kunden von heute interessieren sich mehr für die Herkunft des Essens als jemals zuvor“, sagt Geschäftsführerin Kerstin Uhlenbusch. Feinkostläden ersetzten heute vielerorts die Tante-Emma-Läden.