New York. In der Pharmabranche könnte es zu einem weiteren milliardenschweren Geschäft kommen. Der US-Generikahersteller Mylan steht nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters kurz vor der Übernahme einer Reihe von Medikamenten des US-Konzerns Abbott Laboratories. Es geht um etablierte Arzneien von Abbot in Europa, für die Mylan mehrere Milliarden Dollar zahlen wolle, wie mit den Plänen vertraute Personen sagten.

Das Geschäft könnte es Mylan auch erlauben, den steuerlichen Sitz aus den USA ins Ausland zu verlegen, sagten einige der Insider. Diesen Schritt hatten zuletzt mehrere Pharmafirmen gemacht, um ihre Steuerlast zu senken.

Mylan war erst im April bei dem schwedischen Arzneimittelkonzern Meda abgeblitzt. Der US-Konzern hatte 6,7 Milliarden Dollar geboten. Wie viel Mylan nun für das Medikamenten-portfolio von Abbott auf den Tisch legen will, ist noch unklar. Nach früheren Angaben von Insidern strebt Abbott den Verkauf eines Portfolios im Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar an. Das Geschäft könnte bereits in der kommenden Woche von beiden Seiten bekannt gegeben werden, hieß es. Die Gespräche liefen aber noch und könnten auch noch scheitern. Mylan wollte sich dazu nicht äußern. Abbott reagierte auf Anfragen für eine Stellungnahme zunächst nicht.