Mit neuen Schichtmodellen und besserer Koordination sollen Abfertigungsprobleme vermieden werden

Hamburg. Wegen der massiven Abfertigungsprobleme beim städtischen Hafenunternehmen HHLA werden nun erste Konsequenzen gezogen. Nach einem Krisengipfel am Freitag im Rathaus stellte der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, einen Aktionsplan vor, auf den sich die Teilnehmer des Treffens geeinigt haben.

Alle mit der Abfertigung befassten Unternehmen sollen künftig ausreichend Mitarbeiter einsetzen sowie ihre Arbeitsweisen und Schichtmodelle dem jeweiligen Ladungsaufkommen optimal anpassen. Das darf man als klaren Seitenhieb gegen die HHLA verstehen, denn ein Bummelstreik bei dem Terminalbetreiber hatte jüngst zu einem langen Stau von Containerzügen der Bahn südlich von Hamburg geführt. Grube hatte genau aus diesem Grund Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) um ein Gipfeltreffen gebeten und sprach von einem Schaden für die Deutsche Bahn „im hohen sechsstelligen Bereich“. Die Beteiligten vereinbarten zudem eine bessere Informationspolitik. Im Klartext: Die Bahn möchte früher und umfangreicher als bisher von der HHLA über Probleme bei der Abfertigung informiert werden. Außerdem sollen die IT-Systeme von Bahn und HHLA besser aufeinander abgestimmt werden. Die zentrale Koordination des Aktionsplans liegt übrigens nicht bei einem Verantwortlichen der HHLA, sondern beim Chef der Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier. In einigen Wochen wolle man laut Grube ein Zwischenfazit ziehen, ob die beschlossenen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt wurden und ob sie greifen.

Diese Frist darf nach Meinung von Beobachtern durchaus als eine Art Bewährungszeit für HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters und seinen für das Containergeschäft verantwortlichen Vorstand, Stefan Behn, verstanden werden. Die beiden Manager waren ebenfalls bei dem Krisengipfel im Rathaus anwesend. HHLA-Chef Peters stellte sich nach dem Treffen übrigens nicht den wartenden Medien. Er nahm lieber den Seitenausgang.