Lüneburg. Das niederländische Unternehmen Aalberts Industries greift mit einem Übernahmeangebot nach dem Lüneburger Oberflächenspezialisten Impreglon. Aalberts wolle pro Impreglon-Aktie 14,00 Euro bezahlen und damit 21 Prozent Aufschlag, teilte Impreglon am Dienstag mit. Die Aktie legte daraufhin bis zum Mittag stark zu und notierte bei 14,05 Euro. Insgesamt wird das Unternehmen damit auf rund 120 Millionen Euro taxiert.

Die beiden Hauptaktionäre des Lüneburger Oberflächenspezialisten Impreglon, Henning Claassen und der J. F. Müller & Sohn AG, nannten das Übernahmeangebot „mehr als fair“. Beide Großeigner kommen zusammen auf rund 55 Prozent, sie unterstützten den Vorstoß der Niederländer. Die restlichen etwa 45 Prozent befinden sich in Streubesitz. Aalberts will mit dem Kaufangebot mindestens 75 Prozent einsammeln und mit dieser Dreiviertelmehrheit die Kontrolle über die Lüneburger erhalten. Die Niederländer setzten 2013 mehr als zwei Milliarden Euro um und haben eine Sparte, die sich wie Impreglon mit der Behandlung und Veredelung von Oberflächen beschäftigt. Diese Technik sorgt zum Beispiel für Antihaftbeschichtungen oder für kratzfeste Lacke. Zuletzt beschäftigte Impreglon rund 1300 Mitarbeiter. Die Lüneburger haben 35 Werke in 15 Ländern und bezeichnen sich als einen der Weltmarktführer für Oberflächentechnik. 2014 will Impreglon 140 Millionen Euro umsetzen.

Aalberts ist als ein Industriedienstleister beispielsweise Experte für Flüssigkeitstransporte in Anlagen – sei es für Öl und Gas, Chemie oder Getränkeabfüllung. Die Niederländer mit Sitz nahe Utrecht zählten Ende 2013 gut 12.300 Mitarbeiter. Aalberts teilte mit: „Beide Firmen werden vom gemeinsamen globalen Servicenetz aus zusammen 57 weltweiten Produktionsstandorten profitieren.“