Grund für den Preisrückgang seien das große Angebot und eine geringere Nachfrage. Statt durchschnittlich 1,40 Euro pro Kilogramm wie im Vorjahr müssten derzeit nur 80 Cent ausgegeben werden.

Nauen. Der milde Winter und das sonnige Frühjahr bescheren den Verbrauchern in diesem Jahr besonders günstige Frühkartoffeln. Statt durchschnittlich 1,40 Euro pro Kilogramm wie im Vorjahr müssten derzeit nur 80 Cent ausgegeben werden, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) am Montag im brandenburgischen Nauen mit. Grund für den Preisrückgang seien das große Angebot und eine geringere Nachfrage, sagte eine DBV-Sprecherin: „Die Ernte hat viel früher angefangen, doch der Verkauf ist schleppend.“ Die Qualität der Frühkartoffelernte sei aber hervorragend. Bei der nun folgenden Haupternte hoffen die Landwirte wieder auf einen Ertrag von rund zehn Millionen Tonnen. Hauptanbaugebiet in Deutschland ist mit mehr als 100.000 Hektar Anbaufläche Niedersachsen, gefolgt von Bayern (43.700 Hektar) und Nordrhein-Westfalen (31.200 Hektar).

Mit geschätzt knapp 48 Millionen Tonnen erwarten die Landwirte eine leicht überdurchschnittliche Getreideernte. „Das Getreide präsentiert sich vielfach in einem guten Zustand“, sagte der Verbandschef Joachim Rukwied. Die Getreideanbaufläche erreicht mit 6,5 Millionen Hektar die Größenordnung der im vergangenen Jahr bestellten Fläche. Die Ernte ist gerade angelaufen, wichtigste Getreideart ist der Winterweizen mit einem erwarteten Ertrag von 25 Millionen Tonnen. Allerdings müssen die Landwirte mit geringeren Einnahmen rechnen. Da weltweit ein großes Angebot erwartet wird, liegt der Preis pro Tonne derzeit bei 140 Euro, im Vergleich zu 190 Euro im Vorjahr.

Der Witterungsverlauf in diesem Jahr begünstigte auch die Obst- und Gemüseernte. Spargel, Erdbeeren, Salate und Co. wurden aufgrund eines außergewöhnlich frühen Saisonstarts teilweise drei Wochen früher geerntet. Die am 24. Juni beendete Spargelernte dürfte bundesweit 120.000 Tonnen erbracht haben – plus 15 Prozent.