Die Transport- und die Logistikwirtschaft in Hamburg fordert eine Verkürzung des Fahrverbots für Lastkraftwagen an Sonn- und Feiertagen. Anstatt erst um 22 Uhr sollen sie schon um 18 Uhr ihre Motoren anwerfen dürfen. Die Unternehmen erhoffen sich eine Entzerrung des Transportaufkommens auf der Straße und eine Entlastung der derzeit angespannten Verkehrssituation auf Hamburgs Autobahnen.

Wenn zugleich die Umschlagterminals im Hafen dazu bereit sind, die Verladung und Lkw-Abfertigung vorzuziehen, ist diese Idee grundsätzlich zu begrüßen. Doch bevor eine Verkürzung des Fahrverbots zu einer deutlichen Verringerung der Stausituation führt, muss wesentlich mehr geschehen: Nicht nur die Umschlagterminals im Hafen auch Containerpackstationen, Stauereien und Lagergesellschaften, müssten sich zur vorgezogenen Betriebsöffnung bereit erklären. Doch ob diese das mittragen, ist fraglich, da für sie erheblich mehr Personalkosten anfallen.

Und noch etwas muss bedacht werden: Wenn Hamburgs Politik im Alleingang eine Ausnahmegenehmigung vom Fahrverbot rund um den Hafen erteilt, ist noch niemandem geholfen. Zwar könnten die Lkw-Fahrer am Sonntag etwas eher ihre Container im Hafen abholen, an der Landesgrenze müssten sie ihre Fahrzeuge aber abstellen. So ist das in einem föderalen System.

Nur wenn die anderen Bundesländer mitmachen, kann sich eine Lockerung des Fahrverbots als sinnvoll erweisen. Doch den Ländern ist das Eisen zu heiß, müssten sie doch mit Kritik von Kommunalpolitikern und Anwohnern rechnen.