Berlin. Steigende Nebenkosten tragen derzeit stärker zu höheren Wohnkosten bei als der Anstieg der Mieten. So stiegen die Kaltmieten bei den Mitgliedern des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent, die warmen Betriebskosten aber um 2,8 Prozent. Diese Entwicklung müsse durch eine Nebenkostenbremse eingedämmt werden, forderte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Besonders Energie- und Strompreise machten Wohnen teuer. Der Strompreis habe sich seit dem Jahr 2000 nahezu verdoppelt. Inzwischen bezahlten viele Haushalte mehr für Strom als fürs Heizen, sagte Gedaschko.

Die Angebotsmieten für Neu- und Wiedervermietung stiegen dem Verband zufolge im vergangenen Jahr mit 3,5 Prozent etwas stärker als zuvor. Netto kalt lagen sie im Schnitt bei 6,82 Euro pro Quadratmeter. Die Entwicklung im ersten Quartal 2014 spreche aber für eine Beruhigung. Der GdW vertritt bundesweit rund 3000 Wohnungsunternehmen, die sechs Millionen Wohnungen vermieten. Das ist fast ein Drittel des deutschen Mietwohnungsmarktes.

Bei seinen Mitgliedern erwartet der Verband für dieses Jahr steigende Investitionen. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen werde voraussichtlich um 35 Prozent anziehen, die Investitionen in den Neubau um mehr als 22 Prozent. Dennoch werde lange nicht genug gebaut. Derzeit fehlten rund 500.000 Wohnungen, vor allem in Mehrfamilienhäusern.

Gebremst werde der Neubau vor allem von explodierenden Baukosten und der Unsicherheit in Bezug auf Gesetzesvorhaben der Bundesregierung, sagte Gedaschko. Im Vergleich zum Jahr 2000 hätten die Baukosten um 28,7 Prozent zugenommen. Der Verdacht liege nahe, dass Zulieferer hier kräftig kassierten. Von der Bundesregierung fordert der Verband daher die Einrichtung einer Baukostensenkungskommission.

Während Wohnungen in beliebten Großstadtlagen knapp sind, warnte der GdW für die ostdeutschen Bundesländer vor einer neuen Leerstandswelle. Hier hätten Ende 2013 insgesamt 580.000 Wohnungen leer gestanden. Fast jedes dritte GdW-Unternehmen im Osten verzeichne sogar wieder steigende Leerstände.