Industrie und Reeder wollen seit geraumer Zeit den Einsatz von Flüssigerdgas (LNG) als Schiffstreibstoff voranbringen. Da bei den Ankündigungen noch nicht wirklich viel Zählbares herausgekommen ist, kann man die Gründung einer gemeinsamen Plattform zur Vernetzung der Akteure sowie zur politischen Lobbyarbeit als richtigen Schritt bezeichnen.

Bei der Verbrennung von Flüssigerdgas in Schiffsmotoren werden sehr viel weniger gefährliche Schadstoffe freigesetzt als bei der üblichen Verfeuerung von Schweröl. Der Antrieb ist also weniger umweltschädigend als herkömmliche. In Nord- und Ostsee gelten zudem mit Beginn des kommenden Jahres schärfere Grenzwerte für Schiffsabgase. Die Maritime LNG Plattform setzt deshalb auf den richtigen Antrieb. Zu glauben, Deutschland könne sich hier an die Spitze der Bewegung setzen, ist allerdings verfehlt. Schweden, Norwegen, die Niederlande und andere Staaten sind bei LNG-Technologie viel weiter. Deutschland muss aufpassen, den Trend nicht zu verschlafen. Auch dafür ist die neue Initiative geeignet.

Entscheidend ist aber etwas anderes: LNG ist die Brückentechnologie zwischen den alten fossilen Treibstoffarten Öl, Gas und Kohle sowie den neuen regenerativen Antriebsformen wie Bioflüssiggas oder der Verbrennung von Wasserstoff in einer Brennstoffzelle. Deshalb ist eines sicher: Wer bei LNG den Anschluss verpasst, hat mittelfristig ein immenses Problem. Deshalb muss Deutschland den Einsatz von Flüssigerdgas fördern.