London. Der Vormarsch von Islamisten im Irak bedroht nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) die Pläne der Regierung in Bagdad zur Ausweitung der Rohölförderung. Dabei sei das Land der Wachstumstreiber innerhalb der Opec, schreibt IEA-Chefin Maria van der Hoeven im Bericht zu den mittelfristigen Aussichten für den Ölmarkt.

Die IEA geht bislang davon aus, dass die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) ihre Produktion bis 2019 um 2,08 auf 37,06 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag ausweitet. Fast zwei Drittel dieses Zuwachses werde voraussichtlich der Irak beisteuern.

Gleichzeitig hoben die Experten ihre Prognose für den weltweiten Rohölbedarf auf 92,76 Millionen Barrel pro Tag an. Das ist eine knappe Million Barrel mehr als im vorangegangenen Bericht von 2013. Grund hierfür sei die anziehende Konjunktur.

„Die Lage der Ölmärkte ist in vielen Bereichen angespannter als zu Beginn des US-Schieferölbooms und deutlich angespannter als noch vor einem Jahr“, hieß es in dem Bericht weiter. In ihrem vorangegangenen Mittelfristausblick hatten die IEA-Experten noch prognostiziert, dass die Förderung von Schieferöl in den USA einen Großteil des weltweiten Zusatzbedarfs abdecken könne.

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die richtungsweisende Rohölsorte Brent aus der Nordsee um knapp sieben Prozent auf aktuell etwa 113 Dollar je Barrel verteuert.