Was ist denn jetzt schon wieder bei den Banken los? Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt hat, wollen die deutschen Institute nun ihre Gebühren, etwa beim Dispokredit nach unten korrigieren.

Was ist denn jetzt schon wieder bei den Banken los? Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt hat, wollen die deutschen Institute nun ihre Gebühren, etwa beim Dispokredit nach unten korrigieren. Das hört sich zunächst gut an. Doch die Senkung fällt viel zu gering aus. Denn die Geldhäuser reduzieren ihren Zinssatz höchstens um einen oder sogar nur um 0,1 Prozent, wie Verbraucherschützer zu Recht kritisieren. Dabei waren die Überziehungszinsen für das Girokonto schon vor dem jetzigen Schritt der EZB in Deutschland viel zu hoch. Wer etwa zehn Prozent für ein Minus auf seinem Konto bezahlen musste, war noch gut dran. Denn meistens lagen die Kontokorrentzinsen bei elf oder gar mehr als zwölf Prozent.

Die Kunden sind nicht doof. Sie durchschauen das Treiben der Geldhäuser, die auf die Spareinlagen nur minimale Zinsen nahe des Nullbereichs geben, aber beim Minus auf dem Girokonto einen zweistelligen Zinssatz verlangen. Schön wäre, wenn jeder Kunde ein Jahr lang seinen Dispokredit nicht beanspruchen müsste. Dann hätten die Banken Probleme, wie sie ihr Geld verdienen. Doch dieser Schritt ist leider unrealistisch.

Überziehungszinsen müssen nicht nur Sparer mit einem kleinen Minus bezahlen, sondern auch Kunden, die höhere Summen brauchen wie Klein- oder Großunternehmen. Genau das könnte für die Firmen gefährlich werden, weil sie zu viel für Dispozinsen aufbringen müssen und zu wenig erhalten, wenn sie Geld bei der Bank kurzfristig parken wollen.