Hamburg. Die HSH Nordbank kommt nach Angaben des Kieler Finanzministeriums bei der Neuausrichtung voran und hat den Gewinn zu Jahresbeginn fast verdreifacht. „Zum Abschluss des ersten Quartals erwartet die Bank einen Vorsteuergewinn von mindestens 200 Millionen Euro“, sagte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold der Nachrichtenagentur Reuters. Vor Jahresfrist hatte ein Vorsteuergewinn von 71 Millionen Euro zu Buche gestanden. „Das Neugeschäft, unter anderem das Geschäft mit Mittelstandskunden, hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt“, sagte die Grünen-Politikerin. Die HSH will am Freitag Zahlen zum Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten veröffentlichen.

Die Bank muss im laufenden Jahr beweisen, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert und sie den Eignern Hamburg und Schleswig-Holstein nicht auf Dauer auf der Tasche liegt. Die HSH Nordbank kämpft als einer der größten Schiffsfinanzierer mit hohen Belastungen durch die Dauerkrise der Containerschifffahrt. 2013 türmte sie einen Nettoverlust von 814 Millionen Euro auf, weil sie mehr Geld für Not leidende Schiffkredite zurücklegen musste. Hinzu kamen Steuernachzahlungen in Millionenhöhe wegen umstrittener Dividendengeschäfte. Die aktuelle Geschäftsentwicklung stimme hoffnungsfroh, sagte Heinold. Die Bank habe im ersten Quartal 2014 ihre Neuausrichtung als „Bank für Unternehmer“ weiter vorantreiben können. „Unser Ziel ist es, die Bank bei ihrem Strukturwandel zu begleiten und nach Möglichkeit dazu beizutragen, dass sie wieder nachhaltig profitabel wird“, sagte Heinold. Dem Stresstest der Europäischen Zentralbank könne die Bank „selbstbewusst entgegensehen“.