Laut einer Studie haben rund 75 Prozent der Deutschen nicht die Möglichkeiten, um für ausreichende finanzielle Sicherheit im Alter zu sorgen. Besonders betroffen ist die Berufsgruppe der Arbeiter.

Hamburg. Rund 75 Prozent der Deutschen haben nicht die Möglichkeiten, um für ausreichende finanzielle Sicherheit im Alter zu sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Sparda-Bank Hamburg und des Research Center for Financial Services der Berliner Steinbeis-Hochschule. Besonders betroffen ist demnach die Berufsgruppe der Arbeiter. Hier hätten aktuell nur rund 19 Prozent der Menschen finanzielle Spielräume für die private Altersvorsorge.

Die Schere zwischen Arm und Reich wird dabei immer größer: Diejenigen Bürger, die aktuell über ausreichend Kapital für eine zusätzliche private Altersvorsorge verfügen, können im Schnitt etwa 325 Euro monatlich zurücklegen. „Das soziale Ungleichgewicht wird sich im Alter weiter verschärfen“, sagt dazu Heinz Wings, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hamburg. „Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wird im Alter gut leben können, wohingegen ein wesentlich größerer Teil mit Einschränkungen oder gar Altersarmut zu kämpfen haben wird.“ Grundsätzlich besteht der Studie zufolge nur ein geringes Interesse am Thema Altersvorsorge, obwohl sich 82 Prozent der Bürger bewusst seien, dass eine rechtzeitige private Vorsorge zur Wahrung des Lebensstandards im Alter notwendig ist. Dennoch gab mehr als ein Viertel der Befragten an, das Thema Altersvorsorge aktuell komplett zu ignorieren. „Ich bin schockiert, dass jeder Vierte das Thema Altersvorsorge – trotz der täglichen Berichterstattung in den Medien – ignoriert“, so Wings.

Das geringe Interesse spiegele sich auch im Kenntnisstand der Bürger wider: Die konkreten Rentenansprüche sind weitestgehend unbekannt. Etwa 73 Prozent der Bürger gehen zwar davon aus, dass ihre Rentenansprüche im Alter nicht ausreichen, dennoch kennen weniger als die Hälfte deren tatsächliche Höhe. Dabei haben 50 Prozent der Deutschen Angst, im Alter vom Existenzminimum leben zu müssen. Insbesondere bei jungen Menschen sei diese Furcht besonders ausgeprägt.