Hamburg. Etliche Verlagshäuser hoffen darauf, die Stiftung Warentest praktiziert es seit Jahren mit Erfolg: Deutschlands bekannteste Stiftung bekommt ihre Inhalte im Internet überwiegend bezahlt. Das Portal test.de, gegründet im Jahr 1997, ist bereits seit dem Jahr 2000 bezahlpflichtig. „Bei uns läuft es im Internet ausgesprochen gut“, sagte Hubertus Primus, Alleinvorstand der Stiftung Warentest, beim Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten.

Während die meisten Medienhäuser für ihre Inhalte um Bezahlmodelle im Netz ringen, vermarktet die Stiftung ihre Testergebnisse und Produktanalysen längst in gedruckter wie auch in digitaler Form. „Am weitaus besten laufen Tests von Matratzen“, sagte Primus, „gefolgt von Produkten wie Digitalkameras, Fernsehern, Waschmaschinen. Der Nutzwert unserer Inhalte, kombiniert mit einer einfachen Handhabung bei der Bezahlung, sind sicher das Fundament für unseren Erfolg im Netz. Der politische Leitartikel als Bezahlprodukt hat es da generell vermutlich schwerer.“

Die 1964 gegründete Stiftung Warentest hat mit ihren Tests erheblichen Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg von Produkten. Man wähle Produkte nach ihrer Bedeutung am Markt aus, sagte Primus. Die Tests liefen nach strengsten Standards in Zusammenarbeit mit unabhängigen Instituten. Derzeit trägt die Stiftung Warentest einen Rechtsstreit mit dem Schokoladenhersteller Ritter Sport um die Einordnung bestimmter Aromen aus, die Ritter verwendet hatte und derentwegen die Vollnussschokolade von der Stiftung mit „mangelhaft“ beurteilt worden war.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Stiftung Warentest in Berlin mit ihren rund 300 Mitarbeitern laut Primus gut 40 Millionen Euro Umsatz, davon 3,4 Millionen Euro mit digitalen Produkten. Zum Umsatz kamen außerdem 5,5 Millionen Euro Zuschuss des Bundes hinzu.