Hamburg. Die HSH Nordbank baut ihre Altlasten schneller ab als vorgegeben. Der mit der EU-Kommission bis Jahresende 2014 vereinbarte Wertbestand von 38 Milliarden Euro in der Abbaubank wurde schon Ende 2013 mit 37 Milliarden Euro unterschritten. Bis Jahresende werden in der Abbaubank 30 Milliarden Euro angestrebt, teilte der HSH-Generalbevollmächtigte Wolfgang Topp mit.

Nach Immobilienkrediten (neun Milliarden Euro) sind Schiffsfinanzierungen mit noch rund sieben Milliarden Euro der größte Brocken im Portfolio der Abbaubank. Die problembehafteten Schiffskredite sollen 2014 um bis zu 750 Millionen Euro weiter reduziert werden. Dabei helfen sollen neu entwickelte Finanzierungsmodelle für Schiffe in angeschlagenen Kommanditgesellschaften, für Fondshäuser sowie zur Begleitung von Konsolidierungsprozessen besonders in der norddeutschen Reederschaft.

„Wir wollen den Standort stärken und Arbeitsplätze erhalten“, sagte der Manager. Die Frage sei aber, ob es in Hamburg 160 Reedereien geben müsse. Mittlerweile sei in der Branche allerdings eine „deutlich höhere Kompromissbereitschaft“ zu verzeichnen, wenn es um Zusammenschlüsse gehe. Die HSH Nordbank rechnet damit, dass die Charterraten in der Containerschifffahrt erst gegen Ende 2015 nachhaltig besser werden.

Die Abbaubank mit derzeit rund 300 Beschäftigten ist vom übrigen Bankgeschäft abgekoppelt. Sie umfasst seit 2009, als die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein in der Finanzkrise nur mit staatlichen Kapitalspritzen überleben konnte, die als nicht strategisch wichtig eingestuften Portfolios und Geschäftsfelder. Sie hatten damals noch ein Volumen von 83 Milliarden Euro, das war fast die Hälfte der damaligen Bilanzsumme.

Vom Immobilienportfolio entfallen rund 18 Prozent auf die USA. Der Markt, der 2009 noch den größten Kummer bereitet habe, laufe inzwischen wieder, berichtete Topp.