Stuttgart/Hamburg. Der Autobauer Daimler setzt bei seinen Autohäusern und Werkstätten den Rotstift an. 36 Standorte der konzerneigenen Niederlassungen sollen verkauft werden, wie eine Daimler-Sprecherin am Mittwoch in Stuttgart sagte. Davon wären 1500 Beschäftigte betroffen. Nach Abendblatt-Informationen ist die Niederlassung Hamburg nicht von Verkäufen betroffen.

In einem ersten Schritt sollen die insgesamt 33 Niederlassungen mit derzeit noch 158 Standorten regional gebündelt werden. Momentan arbeiten dort noch 15.000 Menschen. Nach Angaben des Betriebsrats sollen durch die Zusammenlegung aber rund 340 Arbeitsplätze im Verwaltungsbereich abgebaut werden. „Belegschaften und Betriebsräte werden das so nicht akzeptieren“, kündigte Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht an. „Wir verlangen Veränderungen im Konzept, bei denen es nicht nur um Margen, sondern auch um die Menschen geht.“ Auch die Niederlassungen Hamburg und Bremen sollen nach Abendblatt-Informationen zusammengelegt und schließlich von einer gemeinsamen Führung geleitet werden. Welche Auswirkungen dieser Plan konkret auf die Zahl der Stellen hat, ist noch nicht bekannt.

Dass der Autobauer seine Niederlassungen auf den Prüfstand stellt, war bereits im vergangenen Jahr bekannt geworden. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach Angaben des Konzerns bis Ende 2017 ausgeschlossen. Zudem gibt es eine Garantie, ganze Niederlassungen nicht vor Ende 2015 zu verkaufen. Die Daimler-Kunden sollen von den Veränderungen möglichst nichts spüren. In den betroffenen Autohäusern sollen auch nach einem Verkauf noch Mercedes-Benz stehen – vertrieben werden sie dann allerdings über Vertreter und nicht mehr vom Konzern selbst. Ziel des Umbaus sei es, „langfristig wirtschaftlich und profitabel agieren zu können“, erklärte eine Sprecherin. Zum Gewinn oder Verlust seines deutschen Niederlassungsnetzes äußert sich der Autobauer nicht.