Hamburg. Fluggäste werden diese Botschaft nicht gern hören: „Ich glaube, dass Fliegen heute ein bisschen zu günstig ist“, sagte Karsten Benz, Vorstandsmitglied der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA), dem Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg. Im Unterschied zu den Billigfliegern setzt die AUA auf Service und versucht, mit innovativen Ideen die Umsätze zu steigern. So können Passagiere, die einen Flug in der Economy-Klasse gebucht haben, 72 bis 24 Stunden vor Abflug in einem Bietverfahren im Internet versuchen, einen „Upgrade“ in die Business-Klasse zu bekommen. „Seitdem wurden 23.000 Gebote abgegeben und 6000 Upgrades verkauft“, so Benz. Geboten wurden bis zu 1200 Euro.

Während das Unternehmen zuletzt 90 Millionen Euro in eine Modernisierung der Business-Klasse in die Langstreckenjets investiert hat, will man die Kundenzufriedenheit auf den Europa-Routen auf andere Weise verbessern: Während die AUA bei der Pünktlichkeit schon jetzt auf dem vierten Platz unter den europäischen Fluggesellschaften rangiere, wolle sie auf den zweiten oder dritten Platz vorrücken, sagte Benz, „denn die Pünktlichkeit ist für die Passagiere auf der Kurzstrecke das wichtigste Merkmal.“ Von Hamburg aus gibt es mit der AUA aktuell wöchentlich 26 Flüge nach Wien. Eine Ausweitung des Angebots ist derzeit nicht geplant. Darüber könne man nachdenken, „wenn von Hamburg aus nicht alle nur in den unteren Buchungsklassen fliegen“, so Benz. 2013 hatte die Ende 2008 von der Lufthansa übernommene frühere Staatslinie erstmals seit Jahren wieder einen Gewinn im operativen Geschäft ausgewiesen.