Buxtehude. Die Reederei Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft (NSB) in Buxtehude reagiert auf die anhaltende Schifffahrtskrise und streicht 50 ihrer 245 Arbeitsplätze an Land. Die betroffenen Mitarbeiter sollen – in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit – in eine Transfergesellschaft übernommen und dort für den Arbeitsmarkt weiterqualifiziert werden, teilte NSB mit.

„Wir befinden uns in der seit Firmengründung längsten und gravierendsten Krise der Schifffahrt“, sagte Helmut Ponath, der Gründer und Chef von NSB. „Wir wollen den Fortbestand von NSB sichern und sehen uns deshalb gezwungen, durch geeignete Restrukturierungsmaßnahmen die Basis zu schaffen, um NSB wieder auf den richtigen Kurs für die Zukunft zu bringen.“ NSB, gegründet im Jahr 1982, betreibt derzeit mit 2700 Seeleuten eine Flotte von 72 Schiffen, vor allem Container, Tank- sowie Offshore-Errichterschiffe. In der Spitze hatte die von NSB bereederte Flotte 118 Schiffe umfasst. Ponath sagte, trotz der aktuellen Stellenkürzungen wolle NSB seine internationale Präsenz ausbauen. Die Reederei schaffe neue Standorte in Asien, um dort sowohl Dienstleistungen für das lokale Flottenmanagement wie auch für das Management von Besatzungen anzubieten. Auch Bauaufsicht, Ausbildung an Schiffssimulatoren und technische Beratung sollen das Geschäft der Reederei ergänzen. Obendrein, sagte Ponath, werde NSB auch weiterhin selbst in neue Schiffe investieren.

Überkapazitäten, hohe Brennstoffkosten, niedrige Charterraten für Mietschiffe und Frachtraten für den Transport von Containern setzen die Schifffahrtsbranche seit 2009 massiv unter Druck. Für mehrere Hundert Schiffe in Einzelgesellschaften von Schiffsfonds wurde bislang in Deutschland Insolvenz angemeldet. Komplette Reedereien allerdings blieben bislang vom Untergang verschont.