Stockholm. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall bekommt einen neuen Chef. Der Schwede Magnus Hall soll im Oktober den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Øystein Løseth ablösen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Diese Entscheidung habe der Verwaltungsrat des Staatskonzerns getroffen. Løseth hatte erklärt, er werde seinen im März 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Hall hatte zuvor fast 30 Jahre lang beim Holz- und Papierkonzern Holmen gearbeitet.

Der Norweger Løseth steht seit gut vier Jahren an der Vattenfall-Spitze. Bis 2009 war er Chef des niederländischen Energieversorgers Nuon, den Vattenfall für 8,5 Milliarden Euro übernahm. Später stellte sich heraus, dass der Kaufpreis viel zu hoch war. Das Geschäft brachte Vattenfall 2013 letztlich einen Verlust von umgerechnet mehr als 1,5 Milliarden Euro ein. Erstmals strich der Konzern, der 2002 die Hamburgischen Electricitäts-Werke übernommen hatte, die Dividende für den schwedischen Staat. Das sorgte im Land für heftige Diskussionen und brachte die Regierung in Erklärungsnot. Die Opposition forderte Klarheit darüber, ob sie in die Kaufentscheidung eingeweiht war.

Vattenfall zählt zu den größten europäischen Energieerzeugern. Seine Kernmärkte sind Skandinavien, Deutschland und die Niederlande. Hierzulande betreibt der Konzern Kraftwerke verschiedener Art, für die er in Brandenburg auch Braunkohle abbaut. Wie viele andere Versorger leidet Vattenfall unter den gesunkenen Großhandelspreisen für Strom und unter der Abschaltung seiner Atomkraftwerke in Deutschland.