Berlin. Mehr als zehn Jahre nach dem Niedergang des Neuen Markts will die Bundesregierung jungen Wachstumsfirmen den Weg an die Börse erleichtern. „Die Bundesregierung prüft die Einführung eines neuen Börsensegments Markt 2.0, um Börsengänge für junge, innovative und wachstumsstarke Unternehmen wiederzubeleben“, sagte die neue Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), der „Süddeutschen Zeitung“. Dies sei auch im Koalitionsvertrag verankert. Junge Unternehmen sollten so Zugang zu zusätzlichem Kapital bekommen, das sie für ihre weitere Entwicklung und Expansion dringend benötigten.

Gleicke geht dabei davon aus, dass „mit konkreten Ergebnissen frühestens im Spätherbst dieses Jahres, möglicherweise auch erst nächstes Jahr zu rechnen“ sei. Die Gespräche der Deutschen Börse mit Start-ups und Investoren stünden aber „kurz vor dem Abschluss“. Ein neues attraktives Börsensegment für junge, innovative Wachstumsfirmen würde die Rahmenbedingungen für Wagniskapital insgesamt verbessern und somit den Standort Deutschland auch für Investoren attraktiver machen. „Denn der Exit an der Börse verbessert die Renditen, verkürzt die Haltedauer und erleichtert den Fondsgesellschaften in der Folge die Einwerbung von Geldern für einen neuen Fonds“, sagte Gleicke, die Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium ist.

Sollte es ein neues Börsensegment geben, gilt als sicher, dass der Begriff „Neuer Markt“ nicht wiederverwendet wird. „Ein neuer Anlauf zur Stärkung von Börsengängen hat ja nur dann eine dauerhafte Chance, wenn er am Markt auf Vertrauen stößt“, so Gleicke.