Straßburg. Das Europaparlament hat eine EU-weite Zulassung für extralange Lkw abgelehnt. Damit erteilten die Abgeordneten am Dienstag mit deutlicher Mehrheit Plänen des Verkehrskommissars Siim Kallas eine Abfuhr, der den sogenannten Gigalinern freie Fahrt in allen 28 EU-Staaten gewähren wollte. Das Straßburger Parlament forderte die EU-Kommission auf, zunächst eine Folgeabschätzung vorzunehmen. Damit können die bis zu 25,25 Meter langen Gigaliner wie bisher die Grenzen nur dann passieren, wenn der betroffene Staat dies zulässt.

„Megatrucks sind zu lang und zu schwer für Europas Straßen“, betonte der SPD-Verkehrsexperte Ismail Ertug. Wenn sie zugelassen würden, müssten Milliarden Euro an Steuergeldern für die Anpassung der Infrastruktur ausgegeben werden. Das Europaparlament habe eine „Vollbremsung der Monsterdrucks“ erzwungen und damit eine „Kollision mit dem Umweltschutz, der Verkehrssicherheit und den Interessen der Steuerzahler“ verhindert, erklärten die Grünen-Abgeordneten Eva Lichtenberger und Michael Cramer. Dem Verkehrskommissar Kallas warfen sie vor, er habe „allein auf die Einflüsterungen der Lkw-Lobby gehört“. Nun müsse die Brüsseler Behörde die Bedenken endlich ernst nehmen und die negativen Folgen seriös untersuchen.