Hamburg. Ein nahezu frostfreier Winter und ein derzeit positives konjunkturelles Umfeld lassen Hamburgs Handwerker jubilieren. 91 Prozent aller Betriebe in der Hansestadt bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder zufriedenstellend, wie aus einer Umfrage der Handwerkskammer hervorgeht. Vor einem Jahr waren es erst 86 Prozent. Und auch beim Blick nach vorne sind Meister und Gesellen extrem positiv gestimmt. Bis September erwartet mehr als jeder dritte Betrieb (34 Prozent) sogar eine noch bessere Geschäftslage. 59 Prozent gehen zumindest von einer gleichbleibenden wirtschaftlichen Situation in ihrem Unternehmen aus. „Das Stimmungshoch im Handwerk hält an“, sagt Kammerpräsident Josef Katzer zu dem Ergebnis.

Hohe Umsätze und auskömmliche Gewinne haben selbstverständlich auch positive Folgen für den Arbeitsmarkt. In den vergangenen sechs Monaten stellten im Handwerk 19 Prozent der Unternehmer weitere Fachkräfte ein (Vorjahr: 13 Prozent), 71 Prozent hielten ihre Belegschaft zumindest konstant (Vorjahr: 71 Prozent) und zehn Prozent mussten abbauen (Vorjahr: 16 Prozent). Ein Problem vieler Handwerker: Es wird immer schwieriger, die offenen Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. „Der Druck am Arbeitsmarkt wird weiter zunehmen“, sagt Katzer voraus. Die Handwerksbetriebe müssten ihre Anstrengungen bei der Anwerbung und Ausbildung weiter erhöhen. „Wir müssen jungen Menschen anschaulich aufzeigen, wie vielfältig und attraktiv berufliche Karrieren im Handwerk aussehen können“, appelliert Katzer an die Betriebe.

Schaut man auf die einzelnen Gewerke, so lässt sich ein Wirtschaftsboom im Baugewerbe feststellen. Laut Statistikamt Nord schlossen die Baubetriebe 2013 mit einem Umsatzplus von 10,2 Prozent und einem Auftragsplus von 24 Prozent ab. Jeder fünfte Baubetrieb plant für den Sommer zudem Neueinstellungen. Und 70 Prozent erwarten eine zumindest gleichbleibende Beschäftigtenzahl. Im personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe (Kosmetiker, Friseure usw.) fällt der Blick in die Zukunft nicht ganz so positiv aus. Hier ist immerhin fast jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) pessimistisch gestimmt. 7,5 Prozent der befragten Unternehmer aus diesem Bereich wollen sogar Personal abbauen.