Detroit. Nach dem Rückruf von Millionen von Autos wächst der Druck auf den US-Hersteller General Motors (GM). Laut US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTS hielt GM lange Informationen über Probleme zurück, die mit 13 Todesfällen in Verbindung gebracht werden. Erst vor Kurzem habe der Hersteller die Warnung weitergegeben, sagte Behördenchef David Friedman in einer Präsentation für einen Ausschuss des Repräsentantenhauses.

Das Problem an Zündschlössern von Kleinwagen, das die Funktion des Airbags aushebeln kann, soll schon seit 2001 bekannt gewesen sein. GM-Chefin Mary Barra erklärte in einem Statement für die Anhörung, sie könne nicht sagen, warum es Jahre gedauert habe, bis die betroffenen Kleinwagenmodelle zurückgerufen wurden. „Aber ich kann zusagen, dass ich es herausfinden werde.“ Allein wegen dieses Problems hat GM 2,6 Millionen Autos in die Werkstätten gerufen. Der Konzern benannte einen neuen Sicherheitschef und kündigte eine Überprüfung des Prozederes an, das zu Rückrufen führt. Am Montag beorderte der Autobauer dann weitere 1,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Bei Modellen wie Chevrolet Malibu, Malibu Maxx, Chevrolet HHR, Saturn Aura, Saturn Ion und Pontiac G6 könne plötzlich die Servolenkung ausfallen, hieß es. Unter dem Strich ordnete GM damit seit Februar die Überprüfung von 6,1 Millionen Fahrzeugen an. Die Gesamtkosten für die Rückrufe dürften sich auf 750 Millionen Dollar (545 Millionen Euro) belaufen.