Hamburg. Das Karrierenetzwerk Xing hat seinen Überschuss 2013 doch nicht gesteigert. Weil ein Zukauf anders verbucht werden musste als zunächst erwartet, ging das Nettoergebnis leicht zurück statt deutlich zu steigen, wie das Unternehmen mitteilte. Operativ fiel der Gewinnzuwachs nicht so stark aus wie bei Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen vor einem Monat angenommen. An der Geschäftsentwicklung und der Dividende ändere sich dadurch jedoch nichts, so ein Sprecher.

Die Aktie, die angesichts des boomenden Geschäfts von Xing in den vergangenen Monaten auf Höhenflug gegangen war, war am Freitag zeitweise größter Verlierer im Technologieindex TecDAX. Später erholte sich der Titel und lag mit einem Abschlag von 0,3 Prozent nur noch knapp im Minus. „Das war kein Schock, könnte aber Zweifel an der korrekten Buchführung bei Xing wecken“, sagte ein Händler.

Das zum Medienkonzern Burda gehörende Onlineportal hatte im vergangenen Jahr das Arbeitgeberbewertungsportal Kununu gekauft. Einer der Verkäufer war das Management, mit dem Xing einen von der Geschäftsentwicklung abhängigen finanziellen Nachschlag vereinbart hatte. Ursprünglich hatte Xing diese Komponente als Teil des Kaufpreises verbucht. Nun stellten die Wirtschaftsprüfer nach Firmenangaben fest, dass die Zahlung an das Management als Personalaufwand abgerechnet werden müsse, der im Gegensatz zur ersten Buchungsvariante das Ergebnis belaste.

Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte von 22,0 Millionen lediglich auf 22,8 Millionen statt auf 24,3 Millionen Euro. Der Überschuss schrumpfte von 9,2 auf 9,1 Millionen Euro, statt auf 10,5 Millionen Euro zuzulegen. Neben einer Dividendenerhöhung auf 62 Cent je Aktie von 56 Cent im Vorjahr ist unverändert eine Sonderzahlung von 3,58 Euro je Anteilsschein geplant.