Hamburg/Kiel. Die Geschäfte in Hamburg haben 2013 deutlich angezogen. Die Wirtschaft der Hansestadt ist im vergangenen Jahr real um 0,8 Prozent gewachsen – und damit stärker als die gesamte deutsche Wirtschaft, die preisbereinigt um 0,4 Prozent zulegte. Nominal, ohne bereinigte Preise, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Elbmetropole um 3,0 Prozent, teilte das Statistikamt Nord am Freitag in Hamburg mit.

Wachstumsmotor im verarbeitenden Gewerbe einschließlich Baugewerbe, das nominal um 2,0 Prozent zulegte, war die Flugzeugindustrie und damit namentlich Airbus. Einen weiteren Beitrag zur positiven nominalen Entwicklung in Hamburg leistete der Bereich Energieversorgung. Die wirtschaftliche Entwicklung in den Dienstleistungsbereichen in Hamburg entsprach mit einem Plus von nominal 3,3 Prozent und real plus 1,0 Prozent der Entwicklung in Deutschland (nominal 3,3 Prozent und real 0,7 Prozent). In Hamburg gingen die positiven Wachstumseffekte vom Handel, den Unternehmensdienstleistern und vom Gesundheitsbereich aus. Das Hamburger BIP hat einen Anteil von 3,6 Prozent an der gesamtdeutschen Wirtschaftsleistung, Schleswig-Holstein von 2,9 Prozent.

Hamburgs Nordnachbar büßte beim BIP leicht ein. Preisbereinigt errechnet sich ein realer Rückgang von 0,1 Prozent. Nominal betrug das Wachstum 2,5 Prozent. Im Norden entwickelten sich die Wirtschaftsbereiche unterschiedlich. Das verarbeitende Gewerbe wuchs stärker als im Bundesdurchschnitt (preisbereinigt plus 0,5 Prozent). Das Baugewerbe legte real sogar um 2,2 Prozent zu. Der Dienstleistungsbereich schrumpfte um 0,3 Prozent.

FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hielt der Landesregierung von SPD, Grünen und SSW eine wachstumsfeindliche Wirtschaftspolitik vor. „Gemeinsam mit dem rot-grünen Musterland Nordrhein-Westfalen hat Schleswig-Holstein die rote Laterne unter den westdeutschen Bundesländern übernommen.“ Der Abstand nehme weiter zu. Der Norden glänze nur noch durch marode Straßen, viel Bürokratie, höhere Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittliche Kaufkraft.