Hamburg/Kiel. Um ein wichtiges Forschungsprojekt im Rahmen der Energiewende bewerben sich Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam. Die beiden Bundesländer wollen das „Schaufenster Intelligente Energie – Modellregion Wind“ realisieren, das vom Bundeswirtschaftsministerium zwischen 2014 und 2017 mit bis zu 40 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt wird. Finanzielle Mittel in ähnlicher Größenordnung müssten die Unternehmen vor Ort aufbringen, die sich an dem Projekt beteiligen wollen.

Träger der Bewerbung sind das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) in Itzehoe und das Competence Center für erneuerbare Energien der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg. Bei dem Projekt geht es darum, eine ausgewählte Region vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Im Norden wäre die Basis dafür die Windkraft. In einem zweiten Modellvorhaben will das Bundeswirtschaftsministerium in diesem Rahmen in Süddeutschland die Leistungsfähigkeit der Solarenergie zur Vollversorgung mit Strom erforschen lassen.

In der „Modellregion Wind“ soll Strom aus Schleswig-Holstein im Wesentlichen Verbraucher in Hamburg versorgen. „Die beiden norddeutschen Länder Hamburg und Schleswig-Holstein mit der Windregion an der Westküste und den Verbraucherschwerpunkten in und um Hamburg stehen als Region Modell für die Verteilung von Stromerzeugung und Stromverbrauch, so wie sie ab 2020 in ganz Deutschland alltäglich sein soll“, sagten Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Freitag bei einem gemeinsamen Besuch von Unternehmen in der Metropolregion Hamburg.

Am kommenden Dienstagabend treffen sich im Bundeskanzleramt in Berlin die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD). Dabei geht es um die entscheidende Feinabstimmung für die anstehende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Den Gesetzentwurf will Gabriel am 8. April ins Kabinett einbringen.