Berlin. Die deutschen Hoteliers setzen dank der anziehenden Konjunktur 2014 auf leicht steigende Umsätze. Die Unternehmen erwarteten ein Plus von rund ein Prozent, sagte der Chef des Branchenverbands IHA, Fritz Dreesen, am Mittwoch in Berlin. Im vergangenen Jahr waren die Nettoerlöse um 0,8 Prozent auf 21 Milliarden Euro gestiegen. Rechnet man die steigenden Preise heraus, schlägt allerdings ein Minus von (real) 1,2 Prozent zu Buche. Die Branche profitiert von mehr Städte- und Wellnessreisen sowie vom Geschäftsreiseverkehr und Konferenzen.

Die Zahl der Übernachtungen stieg 2013 auf 411,8 Millionen. Das sei ein Plus von einem Prozent – und ein Rekordwert. Die Zimmerauslastung betrug nach Verbandsangaben durchschnittlich 66,9 Prozent. Spitzenwerte erreichte Hamburg mit 78 Prozent und verdrängte damit erstmals München (76,7 Prozent) vom ersten Platz unter den deutschen Großstädten. Auf dem dritten Platz lag Berlin (72,6 Prozent).

In der Online-Vermarktung hofft Dreesen auf einen „Befreiungsschlag“. Das Bundeskartellamt hatte das Onlinebuchungsportal HRS Ende 2013 aufgefordert, die sogenannten Bestpreisklauseln in den Verträgen mit Hotels zum 1. März 2014 zu streichen. Gegen diese Klausel hatte sich unter anderem der Hamburger Gastronom und Hotelier Eugen Block (Block House, Grand Elysée Hotel) gewehrt. Die Bestpreisklauseln verpflichteten zuletzt die Herbergen, bei dem Online-Dienstleister den jeweils niedrigsten Hotelpreis, die höchstmögliche Zimmerverfügbarkeit und die jeweils günstigsten Buchungs- und Stornierungskonditionen anzubieten. Dies würde aber den Wettbewerb behindern, meinten die Kartellwächter. Der Verband IHA rechnet damit, dass die Klausel im Laufe des Jahres auch bei Expedia und Booking kippt und Hotels damit noch freier im Eigenvertrieb werden.