Bremerhavener Unternehmen produziert wieder Fischstäbchen. Umsatz und Gewinn gestiegen

Hamburg. Der Bremerhavener Tiefkühlspezialist Frosta, der auch in Hamburg eine Niederlassung hat, konnte 2013 beim Gewinn kräftig zulegen. Viele Verbraucher aus Deutschland und Osteuropa haben sich im vergangenen Jahr für Tiefkühlgemüse oder Pfannengerichte des Unternehmens entschieden. Neben den Handelsmarken etwa für Discounter wie Aldi hat laut Vorstandsmitglied Hinnerk Ehlers vor allem die Marke Frosta zugelegt.

Bereits im Jahr 2003 hatte Frosta als einziges deutsches Lebensmittelunternehmen verkündet, dass in der Tiefkühlkost der Marke keine Zusatzstoffe mehr enthalten sind. Auch Nachhaltigkeit wurde zur Bedingung. Nach der Einführung dieses „Reinheitsgebots“ musste Frosta seine Produktpalette ausdünnen. „Damals gab es zum Beispiel noch nicht genügend Fisch, der nachhaltig erzeugt wurde“, sagt Ehlers. Zehn Jahre später hat sich die Lage geändert. Seit September 2013 hat Frosta die Speise wieder ins Sortiment genommen, das Angebot wurde laut Ehlers von den Kunden gut angenommen. Alle von dem Unternehmen verkauften Meeresfrüchte und Fischrohwaren tragen inzwischen das MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei. Heute kann der Verbraucher sogar mit einer Nummer, die auf der Packung neben dem Haltbarkeitsdatum steht, online herausfinden, aus welcher Region die Produkte stammen.

Die Dividende soll um 25 Cent auf 1 Euro pro Aktie steigen

Nun will Frosta nach langer Pause erstmals wieder Fischstäbchen produzieren – und damit den Marktführer Iglo angreifen. Die Firma holt in dem Markt für Tiefkühlkost mit einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro auf. Laut einer Studie des IRI-Instituts, einer Ausgründung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), ist Frosta im vergangenen Jahr im Tiefkühlbereich mit einem Plus von 6,8 Prozent am stärksten gewachsen. Bei Pfannengerichten ist das Unternehmen bundesweit Marktführer. Das Gemüse kommt von Vertragsbauern in Schleswig-Holstein, Sachsen und der Pfalz. Der Absatz stieg 2013 um 30 Prozent. Erstmals verkauft das Unternehmen auch Gemüse mit Mehlschwitze. Was sich einfach anhört, ist offenbar ziemlich kompliziert. Frosta hat sich das Verfahren patentieren lassen.

Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Umsatz um 1,7 Prozent auf 386,4 Millionen Euro, der Jahresüberschuss kletterte um 96,7 Prozent auf zwölf Millionen Euro. Auch 2014 stehen für das Unternehmen die Zeichen offenbar auf Wachstum. In den ersten zwölf Wochen stiegen Umsatz und Ergebnis. „Die Wettbewerbssituation bleibt jedoch weiterhin herausfordernd“, sagt Ehlers. Die Dividende soll wegen Verbesserung des Ergebnisses von 75 Cent auf 1 Euro pro Aktie erhöht werden. Von den 1523 Beschäftigten arbeiten 523 im europäischen Ausland, in dem Frosta 2013 einen Umsatz von 162 Millionen Euro erzielt hat. Rund 800 Beschäftigte sind in der Produktion und Verwaltung in Bremerhaven und 30 in der Hamburger Niederlassung tätig.