Langenfeld. Die in finanzielle Schieflage geratene Einzelhandelskette Strauss Innovation will 17 ihrer bundesweit 96 Filialen schließen. Die unprofitablen Standorte müssten „bis spätestens zur Jahresmitte nach einem Ausverkauf“ dichtmachen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Langenfeld mit. Rund 200 der insgesamt gut 1400 Beschäftigten werde zur Jahresmitte gekündigt, etwa 140 von ihnen könnten „zunächst in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln“. Durch ein zügiges Insolvenzverfahren hofft das Unternehmen aber, die restlichen gut 1200 Arbeitsplätze erhalten zu können, sagte der für die Sanierung des Unternehmens zuständige Manager, Hans Peter Döhmen.

Die Leitung der Handelskette hatte Ende Januar ein Schutzschirmverfahren beantragt, um das mit hohen Verlusten kämpfende Unternehmen neu ausrichten zu können. Döhmen sieht die Rettungsbemühungen auf einem guten Weg. Die wesentlichen Sanierungsbeiträge der Gläubigergruppen seien verhandelt, teilte er mit. Das Unternehmen hoffe nun, das bevorstehende Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bereits bis zur Jahresmitte abschließen zu können. Nach Firmenangaben gibt es mehrere ernsthafte Interessenten für die Handelskette. Sie sollen nun die Möglichkeit bekommen, das Konzept zur Neuausrichtung zu prüfen.

Strauss bietet vor allem Mode, Möbel und Lebensmittel wie Weine oder Süßigkeiten an und betreibt das Gros seiner Filialen in Nordrhein-Westfalen, hat aber auch drei Geschäfte in Hamburg. Die Filialen in Altona, Hoheluft und Wandsbek sind von den Schließungen aber nicht betroffen.