Hamburg. Die Zahl der Privatinsolvenzen in Hamburg ist geringfügig zurückgegangen. Mit 3516 Pleiten waren es 2013 neun weniger als im Vorjahr (siehe Tabelle). 2043 Männer mussten zum Insolvenzgericht gehen und 1473 Frauen. Die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind vielfältig. Die Hauptursachen für Privatinsolvenz sind vor allem eine längere Arbeitslosigkeit, ein dauerhaftes Niedrigeinkommen sowie eine gescheiterte Selbstständigkeit. Oft trifft es auch alleinerziehende Mütter, die wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Auch zu hohe Kosten für die Immobilienfinanzierung, eine Trennung oder Scheidung sowie eine längere Krankheit können laut der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel zur Überschuldung führen. Zudem tragen mangelnde Erfahrungen im Umgang mit Finanzgeschäften sowie zu große Konsumausgaben etwa durch den Kauf teurer Smartphones mit überhöhten Tarifen dazu bei, dass Privatpersonen zahlungsunfähig werden.

Die Bundesbürger haben laut Bürgel vor allem Schulden bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften. Die Betroffenen müssen nicht zwingend hoch verschuldet sein, um in die Insolvenz zu rutschen. So betragen die durchschnittlichen Verbindlichkeiten von jungen Menschen, die in die Insolvenz gegangen sind, 10.000 Euro. Rechnet man auch die älteren Schuldner hinzu, liegt der Schnitt bei 28.000 Euro pro Person.

Bundesweit gab es im vergangenen Jahr 121.784 Pleiten von Privatpersonen. Mit 29.637 Insolvenzen war im Jahr 2013 Nordrhein-Westfalen der Spitzenreiter gefolgt von Niedersachsen mit 15.904 Personen, die zahlungsunfähig wurden. In Schleswig-Holstein waren 5436 Einwohner betroffen, in Mecklenburg-Vorpommern 2640 Verbraucher.