Viele Verbraucher werden die Preissenkungen für Wurst des Discounters Aldi begrüßen. Doch billig ist nicht immer die beste Variante. Denn gerade bei Lebensmitteln kommt es auf die Qualität an. Und die dürfte leiden, wenn der Lebensmittelhandel die Erzeuger dazu zwingt, ihre Produkte immer günstiger zu machen. Wer weniger bezahlt, bekommt auch weniger.

Wenn der Bauer sparen muss, macht sich dies bestimmt bemerkbar. Und das ist nicht gut. Wurst ist ein Lebensmittel und keine Ramschware, die möglicherweise zulasten der Tiere produziert wird. Wurst kann richtig fein schmecken, aber nicht, wenn die Schweine mit wachstumsbeschleunigenden Hormonen gemästet werden. Doch zu solchen Mitteln müssen die Bauern vermutlich greifen, wenn sie immer billiger produzieren sollen. Am Ende ist der Verbraucher der Dumme, der zwar weniger Geld für gekochten Schinken, Bier-, Leberwurst oder Wiener bezahlt, dafür aber möglicherweise schlechtere Ware bekommt.

Masse statt Klasse ist der falsche Weg. Nahrungsmittel sollen auch ohne Geschmacksverstärker schmecken. Doch das hat seinen Preis. Nicht nur bei der Wurst, sondern auch bei zahlreichen anderen Lebensmitteln wie Milch oder Fleisch. Die Landwirte müssen in der Lage sein, von ihren Erzeugnissen ordentlich leben zu können.

Dass selbst der Discounter Lidl den Rivalen wegen seiner Preispolitik rügt, lässt hoffen, dass in Zukunft wieder mehr die Qualität eines Produkts auch bei Discountern in den Vordergrund rückt – und nicht allein der Preis.