München. Der Autoclub ADAC muss womöglich eine halbe Milliarde Euro Steuern nachzahlen. Diese Summe schulde der Verein dem Bund, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf einen Vermerk des Bundesfinanzministeriums. Es geht um den Pannen- und Unfalldienst des ADAC: Er kann als Leistung des Vereins für seine zahlenden Mitglieder gewertet werden oder als Versicherungsleistung – dann würden Versicherungsteuern fällig. „Uns ist die Thematik bekannt“, sagte ein Sprecher des ADAC. Aufgrund des laufenden Verfahrens könne der Autoclub sich aber nicht weiter dazu äußern. Auch das Finanzministerium erklärte, zu Einzelfällen nehme es keine Stellung.

Laut „Spiegel“ erklärten Steuerprüfer, die Mitgliedschaft im ADAC begründe „ein versicherungssteuerrechtlich relevantes Versicherungsverhältnis“. In diesem Fall müsste der ADAC Versicherungsteuern zahlen. Die Steuerfahnder argwöhnen laut „Spiegel“, dass der ADAC die Versicherungsteuer wissentlich nicht gezahlt hat. Das Finanzministerium teile diese Auffassung nicht, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei nicht eingeleitet worden, berichtete das Magazin.